Der Friedhof kann mehr.
Die Initiative „Raum für Trauer“ in Süßen/Baden-Württemberg hat erforscht, was für Beisetzungsorte Kommunen und Kirchen anbieten sollten, damit diese den Hinterbliebenen dienen. Wir denken mit, beraten, gestalten den Außenauftritt und sprechen, um die Erkenntnisse zu verbreiten.
Der Campus Vivorum
Mit dem weltweit ersten Friedhofs-Entwicklungslabor hat die Initiative einen Impulsort für Friedhofsverwalter und -planer geschaffen. Die Eröffnung fand nach unglaublich intensiver Vorbereitung Ende Juni 2023 in Anwesenheit von über 300 kommunalen und kirchlichen Vertretern u.a. aus Hamburg, Nürnberg und Straßburg statt. Zwei Friedhofsbetreiber waren eigens aus Kanada angereist. Wir haben maßgeblich mit konzipiert und sämtliche Kommunikationsmaßnahmen gestaltet. Ein Meilenstein, auch für die Agentur.
Foto (© Raum für Traurer/Achim Eckhardt) v.l.n.r.:
Günter Czasny, Sprecher der Initiative „Raum für Trauer“
Bart Brands, Karres en Brands, Büro für Landschaftsarchitektur, Hilversum und Professor an der Stuart Weitzman School of Design in Philadelphia, Pennsylvania
Dr. Jörg Schneider, Kirchenrat, Leiter des Referats 1.1 im Dezernat 1 (Theologie) im Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Karin Schieszl-Rathgeb, Ordinariatsrätin, Leiterin der Hauptabteilung XI „Kirche und Gesellschaft“ im Bischöflichen Ordinariat der zentralen Verwaltungsbehörde der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher, Zukunftsinstitut Frankfurt/Main, Wien
Per Tamsen und Beate Holmebakk, Professorin an der Hochschule für Design und Architektur, Oslo, Partnerin des Architekturbüros Manthey Kula, Oslo
Edith Strassacker, Geschäftsführerin, Ernst Strassacker GmbH & Co. KG Kunstgießerei, Süßen
Dr. Dirk Pörschmann, Direktor Museum für Sepulkralkultur, Kassel, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V., Kassel (ideeller Träger der Initiative Raum für Trauer)
Marc Kersting, Bürgermeister, Süßen
Prof. Dr. Dr. Michael Lehofer, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe und Psychotherapeut, Ärztlicher Direktor des Landeskrankenhauses Graz
PUBLIKATIONEN
Weiterreden, weiterleben
Wie das Grab Trauernden helfen kann – mit einem Vorwort von Matthias Horx (Zukunftsinstitut)
Die zentrale Erkenntnis der Initiative „Raum für Trauer“ durften wir in einer kleinen Geschichte aufschreiben und illustrieren: Das liebevoll ausgestattete Büchlein „Weiterreden, weiterleben“ erzählt davon, wie Gräber dabei helfen können, Trauer zu verarbeiten, sie nämlich in liebevolles Gedenken zu wandeln: Auch pflegefreie Grabformen sollten Trauernden persönliche Rituale ermöglichen.
Text: Tobias Blaurock. Wir freuen uns, dass der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx (Gründer des Zukunftsinstituts Frankfurt/Main, Wien) das Vorwort beigesteuert hat. Das Büchlein erscheint in erster Auflage auf deutsch und zusätzlich in einer englischsprachigen Version. ISBN der deutschen Ausgabe: 978-3-9825535-0-4
Der Friedhof
als kommunales Erfolgsprojekt der Zukunft
Das Fachbuch „Der Friedhof als kommunales Erfolgsprojekt der Zukunft“ enthält eine Sammlung von Artikeln, die die Grundlagenforschung der Initiative „Raum für Trauer“ abbilden. Beiträge kommen unter anderem aus der Psychologie, Trendforschung, Kognitionswissenschaft, Gedenkstättenarchitektur und Landschaftsarchitektur. Wir haben es parallel zu „Weiterreden, weiterleben“ anlässlich der Eröffnung des Campus Vivorum in Süßen produziert - Redaktion, Satz/Layout. ISBN: 978-3-9825535-2-8
Beide im Buchhandel bestellbar und auch hier erhältlich.
Campus Vivorum
Teilansicht
Foto: Blaurock Markenkommunikation GmbH
Tafelausstellung
Ausstellungswand zur Eröffnung (Auszug)
Die Initiative „Raum für Trauer“
Leidenschaftlich treibt die Initiative „Raum für Trauer“ (raum-fuer-trauer.de/wir) die Grundlagenforschung zum psychologischen Potential des Beisetzungsortes für die Bewältigung von Trauer voran. Unter der ideellen Trägerschaft der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. (Kassel) wurden bereits wissenschaftliche Forschungsprojekte u.a. mit der Universität Passau und Matthias Horx (Zukunftsinstitut/YouGov) realisiert.
Das Wissen weiterer Experten aus Psychologie, Trauerforschung, Architektur und Landschaftsarchitektur fließt zudem ebenso mit ein, wie die wertvollen Erfahrungen der Verbände der am Friedhof arbeitenden Berufe. So arbeiten u.a. der Bundesverband der Bestatter, der Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands und der Bundesverband Deutscher Steinmetze aktiv mit.
Die Erkenntnisse bewähren sich längst auch auf dem dortigen kommunalen Friedhof „Stiegelwiesen“: Die entsprechend gestalteten Gemeinschaftsgrabanlagen mit Einzelgräbern, an denen individuelle Trauerhandlungen ausdrücklich erlaubt sind, sind ausgebucht und wurden bereits erweitert.
Die Erkenntnisse werden regelmäßig publiziert. Wesentlich für die Gestaltung von Beisetzungen ist aber, dass der genaue Beisetzungsort konkret bekannt und markiert ist und dass Hinterbliebene dort – mit der Möglichkeit der, aber ohne Verpflichtung zur Grabpflege – Handlungsfreiheit für persönliche Trauerrituale, wie das Ablegen persönlicher Grüße und Gegenstände haben.
Der mögliche psychologische Effekt entsprechender Beisetzungsorte fehlt bei vielen pflegefreien, anonymen oder halbanonymen Beisetzungsformen – wie bei Beisetzungswäldern, -wiesen, Rasenplattenfeldern und anderen. Die Umsetzung der von der Initiative „Raum für Trauer“ erarbeiteten Erkenntnisse bei der (Neu-)Gestaltung von Friedhöfen ist insofern eine Aufgabe der kommunalen und kirchlichen Fürsorge.
Wir tragen mit Text, PR, Grafikdesign und Web-Programmierung dazu bei, dass das gemeinsam gesammelte Wissen sich verbreitet. Mit www.trauer-now.de bzw. @trauernow betreibt die Initiative ein äußerst lebendiges Onlinemagazin nebst Social-Media Kanälen.
Maßgeblicher Träger der Initiative ist die Kunstgießerei Strassacker, Süßen (Baden-Württemberg). Als eine der führenden Manufakturen im Bereich Kunstguss beschäftigt sie ca. 350 Mitarbeiter. Sie ist international mit einer Niederlassung in Frankreich und Repräsentanten in der Schweiz, Österreich, Benelux, Skandinavien, USA und Saudi-Arabien vertreten. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit ist die sakrale Kunst mit künstlerischen Gestaltungselementen für individuelle Grabmalgestaltung.